Krankenkasse in der Schweiz

In der Schweiz ist die Krankenkasse gesetzlich vorgeschrieben und bildet einen zentralen Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Jede Person mit Wohnsitz in der Schweiz muss eine obligatorische Grundversicherung (KVG) abschliessen, die die wichtigsten medizinischen Leistungen abdeckt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Zusatzversicherungen (VVG), mit denen du deinen Versicherungsschutz individuell erweitern kannst – etwa für alternative Medizin, Zahnbehandlungen oder Spitalaufenthalte in der privaten Abteilung.

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Grundlagen der Krankenversicherung (KVG)

In der Schweiz bist du gesetzlich verpflichtet, eine Krankenversicherung abzuschliessen. Du musst dich innerhalb von 3 Monaten nach Wohnsitznahme versichern. Die Grundversicherung nach KVG (Krankenversicherungsgesetz) bietet dir eine einheitliche Deckung, egal bei welcher Kasse du versichert bist.

Was deckt die Grundversicherung?

  • Behandlungen beim Arzt und im Spital (allgemeine Abteilung)
  • Medikamente gemäss Spezialitätenliste (SL)
  • Therapien, Pflege, Spitex, Schwangerschaftsleistungen
  • Notfallbehandlungen im Ausland

Die Grundversicherung deckt das medizinisch Notwendige. Für Zusatzleistungen brauchst du eine Zusatzversicherung.

Krankenkassen in der Schweiz

In der Schweiz gibt es rund 50 anerkannte Krankenkassen. Die bekanntesten sind:

  • Helsana: Top-Service und starke Zusatzversicherungen
  • Swica: Sehr gute Leistungen, auch bei Prävention und Alternativmedizin
  • Assura: Früher Billigkasse, heute solide Leistung bei günstigen Prämien
  • Weitere: CSS, Sanitas, Concordia, Visana, Atupri, KPT, EGK, Sympany, Agrisano, Provita

Jährlicher Wechsel lohnt sich

Da die Grunddeckung bei allen Kassen gleich ist, lohnt sich ein jährlicher Prämienvergleich. Kündigungsfrist: 30. November für einen Wechsel auf den 1. Januar. Verpasst du die Frist, bleibst du ein weiteres Jahr bei deiner Kasse.

Der Wechsel der Grundversicherung ist unkompliziert. Wichtig: Kündige deine Zusatzversicherung nur, wenn du eine neue Zusage hast. Im Alter oder bei Vorerkrankungen wirst du oft abgelehnt.

Zusatzversicherungen: Deine Optionen

Zusatzversicherungen bieten dir mehr Leistungen, z. B.:

  • Spital halbprivat/privat, freie Arztwahl
  • Brillen, Zahnarzt, alternative Medizin
  • Behandlungen im Ausland, Rooming-in bei Kindern
  • Fitness- und Präventionsbeiträge

Die Leistungen unterscheiden sich stark je nach Krankenkasse. Vergleiche genau, bevor du abschliesst. Achtung: Im Alter steigen die Prämien deutlich und neue Verträge werden oft abgelehnt.

Prämien steigen jedes Jahr

Die Prämien steigen regelmässig. Gründe sind:

  • Mehr ältere Menschen und chronische Krankheiten
  • Teure neue Behandlungen und Medikamente
  • Höherer Bedarf an Gesundheitsleistungen
  • Psychische Erkrankungen nehmen zu
  • Veraltete Strukturen durch späte Kündigungen

Berater – oft nicht neutral

Viele Krankenkassenberater denken nur an ihren Profit. Rund 80 % sind schlecht geschult und verschweigen dir wichtige Details, z. B. zu Fristen oder Ausschlüssen. Sie wollen meist nur schnell etwas verkaufen.

Mein Tipp: Lass dich neutral beraten oder informiere dich selbst. Sei vorsichtig bei Telefonverkäufen und Angeboten, die zu gut klingen.

Sparstrategien: Franchise, Modelle & Alternativen

Hohe Franchise – lohnt sich das?

Bei der Grundversicherung kannst du deine Franchise wählen: zwischen CHF 300 und CHF 2500 pro Jahr. Je höher die Franchise, desto tiefer deine monatliche Prämie. Aber: Du musst zuerst alle Kosten bis zur gewählten Franchise selbst zahlen. Diese Strategie lohnt sich vor allem, wenn du gesund bist und selten zum Arzt gehst.

Beispielrechnung:

  • Franchise CHF 300 = hohe monatliche Prämie (z. B. CHF 400/Monat)
  • Franchise CHF 2500 = niedrige Prämie (z. B. CHF 250/Monat), dafür Risiko von CHF 2500 Eigenleistung bei Krankheit

Fazit: Wer kaum Gesundheitskosten hat, spart mit hoher Franchise jährlich bis zu CHF 1800.

Alternative Modelle – Telmed, HMO, Hausarzt

  • Telmed: Du rufst zuerst eine medizinische Hotline an, bevor du zum Arzt gehst
  • HMO: Behandlung in speziellen Gesundheitszentren (HMO-Praxis)
  • Hausarzt-Modell: Immer zuerst dein Hausarzt, dann Facharzt nur mit Überweisung

Mit solchen Modellen kannst du bis zu 25 % Prämie sparen. Wichtig: Du verpflichtest dich zur Einhaltung des gewählten Modells.

Weitere Spartipps

  • Zahlung der Prämien jährlich statt monatlich (Rabatt möglich)
  • Unfall aus Grundversicherung ausschliessen, wenn du über den Arbeitgeber UVG versichert bist
  • Jährlicher Wechsel der Krankenkasse prüfen – gleiche Leistung, tiefere Prämie