FINMA und ihre Rolle bei Versicherungen

Die FINMA – die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht – ist die staatliche Hüterin des Schweizer Finanzplatzes. Sie hat die Aufgabe, über Banken, Versicherungen, Vermittler und andere Finanzinstitute zu wachen. Ihr Ziel ist es, Vertrauen zu schaffen, Stabilität zu sichern und Konsumentinnen und Konsumenten zu schützen.

Gerade im Bereich der Versicherungen spielt die FINMA eine zentrale Rolle. Sie kontrolliert nicht nur, ob eine Versicherungsgesellschaft genügend finanzielle Reserven hat, um im Schadenfall auch wirklich zahlen zu können. Sie achtet auch darauf, dass Produkte und Vertragsbedingungen fair, verständlich und nicht einseitig zulasten der Kundschaft formuliert sind.

Die FINMA sorgt für Sicherheit, Fairness und Vertrauen im Schweizer Finanzmarkt.

Was ist die FINMA?

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) ist die staatliche Aufsicht über den Schweizer Finanzmarkt.
Sie sorgt dafür, dass Finanzinstitute – dazu zählen auch Versicherungen – stabil arbeiten, Kundschaft fair behandeln
und die Regeln einhalten. Kurz: Sie schützt Vertrauen und finanzielle Sicherheit.

Kernaufgaben der FINMA

1) Stabilität sichern

Versicherungen müssen jederzeit zahlungsfähig sein. Dazu überprüft die FINMA Kapital, Reserven und Risiken.

2) Kundenschutz gewährleisten

Produkte und Vertragsbedingungen sollen verständlich und fair sein. Irreführende Praktiken werden unterbunden.

3) Missbrauch verhindern

Bekämpfung von Geldwäscherei und unlauteren Geschäftsmethoden – für einen sauberen, vertrauenswürdigen Markt.

Was bedeutet das für Versicherungen?

  • Finanzielle Sicherheit: Reichen Rückstellungen und Eigenmittel für Schadenzahlungen?
  • Produkte & Bedingungen: Sind Policen klar formuliert und nicht einseitig zulasten der Kundschaft?
  • Kundengelder: Werden Prämien korrekt und zweckgebunden verwaltet?
  • Governance & Prozesse: Gibt es klare Verantwortlichkeiten und wirksame interne Kontrollen?

So wird verhindert, dass Versicherer im Ernstfall nicht zahlen können oder Kundinnen/Kunden unfair behandeln.

FINMA Vor-Ort-Kontrollen

Die FINMA verlässt sich nicht nur auf Berichte. Sie führt regelmässig Prüfungen vor Ort bei Versicherern,
Agenturen und Brokern durch. Dabei werden u. a. kontrolliert:

  • Organigramm & Funktionen: Wer macht was? Sind Verantwortlichkeiten klar zugeordnet?
  • Datenschutz & IT-Sicherheit: Wie werden Kundendaten gespeichert, geschützt und gelöscht?
  • Beschwerdemanagement: Gibt es eine Stelle und einen Prozess, der Reklamationen sauber bearbeitet?
  • Arbeitsabläufe & Kontrollen: Funktionieren Prozesse im Alltag, nicht nur auf dem Papier?

Ergebnis: Die Praxis wird an den Regeln gemessen – Abweichungen müssen behoben werden.

Konsequenzen bei Verstössen

Hält sich ein Versicherer oder Vermittler nicht an die Vorgaben, kann die FINMA eingreifen – von
Verwarnungen und Auflagen über Geldstrafen bis hin zur Einschränkung oder zum
Entzug der Bewilligung. Ziel ist, dass nur seriöse Marktteilnehmer aktiv bleiben.

Vermittler & Vermittlerregister

Auch Versicherungsvermittler (z. B. Berater, Broker) stehen unter Aufsicht. Transparenz schafft das
öffentliche Vermittlerregister: Nur wer darin eingetragen ist, darf Versicherungen vermitteln.

Tipp: Prüfe deinen Berater im Register, bevor du eine Police abschliesst.

Zum Vermittlerregister.

Fazit

Die FINMA sorgt für Stabilität, Fairness und Transparenz. Für dich heisst das:
höhere Sicherheit, mehr Klarheit – und verlässliche Versicherer und Vermittler.

Autor: Rémy Gehrig
Versicherungsfachmann mit eidg. Fachausweis und 23 Jahren Erfahrung im Schweizer Versicherungswesen.
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Quellen & weiterführende Informationen